Was ist Antivirensoftware?

Antivirus ist eine Cybersecurity-Software, die bösartige Software (Malware) erkennt und von einem Computer, Gerät oder Netzwerk entfernt. Wenn Ihr Netzwerk Endbenutzer umfasst, ist Virenschutz unerlässlich, um Sicherheitsverletzungen zu verhindern. Erfahren Sie mehr über die Funktionsweise von Antivirensoftware, die Risiken von Malware und Ransomware und viele weitere sicherheitsrelevante Aspekte.

Über Antiviren-Programme

Antivirensoftware wird auch als Anti-Malware bezeichnet. Sie schützt Geräte und Systeme vor verschiedenen Arten von Schadsoftware, die in der Regel per E-Mail verschickt wird. Virenschutz dient der Erkennung von Viren, Würmern, Trojanern, Spyware, Adware und Ransomware. Die Hauptaufgabe dieser Programme besteht darin, Computer und Daten davor zu schützen, dass sie durch diese bösartigen Programme kompromittiert oder beschädigt werden.

Zentrale Funktionen von Antivirensoftware im Überblick:

  • Viruserkennung: Virenschutz-Programme erkennen bekannte und neu aufkommende Bedrohungen anhand diverser Methoden. Hierzu zählen unter anderem die signaturbasierte Erkennung, die auf Übereinstimmungen von Mustern oder Signaturen mit bekannter Malware basiert, und die heuristische Erkennung, bei der nach für Malware typischen Verhaltensweisen oder Merkmalen gesucht wird.
  • Malware-Abwehr: Antivirensoftware soll verhindern, dass Malware ein Gerät oder System infiziert. Unter anderem scannt die Software Dateien und Programme in Echtzeit, überwacht den Netzwerkverkehr und blockiert verdächtige Aktivitäten.
  • Beseitigen/Entfernen von Viren: Wird Malware erkannt, entfernt oder isoliert das Virenschutz-Programm die entsprechenden bösartigen Dateien. So lässt sich weiterer Schaden verhindern und das System und die Daten werden geschützt.
  • Überwachung und Scans: Häufig lassen sich gesamte Systeme, bestimmte Laufwerke oder einzelne Dateien oder Ordner bei Bedarf oder nach einem festen Zeitplan scannen. Mit Scans lassen sich potenzielle Bedrohungen im System erkennen und beseitigen.

Wie funktioniert Antivirensoftware?

Antivirensoftware erkennt, verhindert und entfernt Schadsoftware, auch „Malware“ genannt, von einem Computer oder Netzwerk. Im Allgemeinen umfasst das Virenschutz-Programm folgende Funktionen:

  • Signaturbasierte Erkennung: Virenschutz-Programme enthalten eine Datenbank bekannter Malware-Signaturen. Bei diesen Signaturen handelt es sich um eindeutige Merkmale oder Muster, anhand derer sich bestimmte Malware identifizieren lässt. Wenn Sie einen Virenscan durchführen, gleicht die Antivirensoftware die Dateien auf Ihrem Computer mit ihrer Signaturdatenbank ab. Stimmt eine Datei mit einer bekannten Malware-Signatur überein, wird sie als schädlich gekennzeichnet.
  • Heuristische Erkennung: Auch mit heuristischen Verfahren erkennt die Software potenziell schädliches Verhalten oder Merkmale, die nicht explizit in der Signaturdatenbank definiert sind.
  • Verhaltensanalyse: Die Software kann das Verhalten eines Programms oder einer Datei analysieren und mit Malware-Verhalten vergleichen. Versucht eine Datei beispielsweise, schnell auf eine große Anzahl von Dateien zuzugreifen oder ihr Vorhandensein zu verbergen, wird sie möglicherweise als verdächtig eingestuft.
  • Sandboxing: Moderne Virenschutz-Lösungen nutzen zum Teil auch Sandboxing. Dabei werden verdächtige Dateien in einer virtuellen Umgebung ausgeführt, die vom Rest des Systems getrennt ist. Zeigt die Datei in der Sandbox schädliches Verhalten, kann die Antivirensoftware entsprechende Maßnahmen ergreifen.
  • Cloudbasierte Erkennung: Viele moderne Virenschutz-Lösungen stützen sich auf cloudbasierte Datenbanken und Analysen. Wenn eine neue Datei gefunden wird, kann die Software Dateiinformationen zur Analyse an die Cloud senden. So kann die Antivirensoftware die kollektive Intelligenz eines umfangreichen Benutzernetzwerks nutzen.
  • Echtzeitschutz: Viele Virenschutz-Lösungen überwachen Systeme in Echtzeit aktiv auf verdächtige Aktivitäten. Dabei werden etwa Dateien und Netzwerkaktivitäten überwacht, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen und zu blockieren.
  • Automatische Updates: Zum Schutz vor neuen und sich wandelnden Bedrohungen muss das Virenschutz-Programm regelmäßig aktualisiert werden. Updates enthalten die neuesten Virendefinitionen, Sicherheits-Patches und andere Verbesserungen, damit die Software neue Bedrohungen besser erkennen und stoppen kann. Virenschutz-Datenbanken werden kontinuierlich mit Informationen über neue Bedrohungen aktualisiert. Regelmäßige Updates stellen sicher, dass das Virenschutz-Programm die neueste Malware erkennt und darauf reagieren kann.
  • Quarantäne und Entfernen: Erkennt die Antivirensoftware eine schädliche Datei, kann sie diese in Quarantäne stellen und sie so vom restlichen System isolieren, um weiteren Schaden zu verhindern. Benutzer können dann entscheiden, ob sie die Datei in Quarantäne löschen oder wiederherstellen möchten.

Mitunter bleibt neue, komplexe Malware unerkannt. Daher ist es besonders wichtig, Sicherheitsvorgaben und Best Practices zu befolgen, z. B. Software immer auf dem neuesten Stand zu halten, bei E-Mail-Anhängen und Links Vorsicht walten zu lassen und sichere, einzigartige Passwörter zu verwenden.

Wie unterscheidet sich herkömmlicher Virenschutz von Next-Generation-Antivirus?

Herkömmlicher Virenschutz wird auf einem Computer bereitgestellt und überwacht das System auf Signaturen, um vor bekannten Angriffen zu schützen. Die Software muss vor Ort installiert werden und ihre Bereitstellung kann Wochen oder Monate in Anspruch nehmen.

Next-Generation-Antivirus nutzt dagegen künstliche Intelligenz (KI) und andere Technologien, um sowohl bekannte als auch unbekannte Angriffe zu stoppen. Die Software ermittelt verdächtige Verhaltensweisen und Bedrohungen, auch wenn diese bisher noch nicht bei Cyberangriffen zum Einsatz kamen. Sie lässt sich innerhalb weniger Stunden bereitstellen werden und benötigt keine Updates.

Warum ist es riskant, keine Virenschutz-Programme zu verwenden?

Das größte Risiko beim Verzicht auf Virenschutz besteht darin, dass Malware in Ihr Netzwerk eindringen und Ihre Benutzergeräte und -systeme infizieren kann. Malware-Angriffe stellen ein erhebliches Risiko für Einzelpersonen, Organisationen bzw. Unternehmen und sogar Staaten dar.

Viren und Malware-Angriffe bergen unter anderem die folgenden Hauptrisiken:

  • Datenverlust oder -diebstahl: Malware kann darauf abzielen, sensible Daten wie personenbezogene Finanz- und Anmeldedaten oder geistiges Eigentum zu stehlen. Die gestohlenen Daten können dann wiederum für Identitätsdiebstahl missbraucht oder im Dark Web angeboten werden.
  • Finanzielle Verluste: Malware kann finanziellen Schaden anrichten, den Geschäftsbetrieb unterbrechen und zu Ausfallzeiten und Umsatzeinbußen führen. Ransomware kann Dateien oder Systeme verschlüsseln. Cyberkriminelle verlangen dabei Lösegeld für die Wiederherstellung betroffener Dateien.
  • Systemunterbrechungen und Ausfallzeiten: Malware kann den normalen Systembetrieb stören, sodass es zu Ausfallzeiten und Produktivitätsverlusten kommt. Besonders verheerend sind diese Ausfälle für Unternehmen, die stark von ihrer IT-Infrastruktur abhängig sind.
  • Reputationsverlust: Malware-Angriffe können den Ruf einer Person oder eines Unternehmens schädigen. Möglicherweise verlieren Kunden das Vertrauen, wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Daten nicht sicher sind.
  • Diebstahl von geistigem Eigentum: Malware kann auf geistiges Eigentum, Geschäftsgeheimnisse und andere unternehmenseigene Informationen abzielen und diese exfiltrieren. Dies kann langfristige Folgen für Unternehmen nach sich ziehen, die auf Innovationen angewiesen sind oder sich vor Produktnachahmung schützen müssen.
  • Kompromittierte Sicherheit: Mitunter deaktiviert oder umgeht Malware Sicherheitsmaßnahmen, sodass die Systeme anfällig für weitere Angriffe sind. Auf diese Weise können sich Sicherheitsvorfälle immer wieder ereignen.
  • Kompromittierte Netzwerke: Malware kann sich im Netzwerk ausbreiten und mehrere Systeme und Geräte infizieren. Dies wiederum kann die Infrastruktur eines Unternehmens gravierend beeinträchtigen.
  • Bildung von Botnets: Mit Malware werden mitunter Botnets erstellt. Dabei handelt es sich um einen Cyberangriff, bei dem Computer von einem zentralen Server aus gesteuert werden. Botnets werden bei diversen schädlichen Aktivitäten eingesetzt werden, wie etwa DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service).
  • Rechtliche Risiken: Unternehmen drohen rechtliche Konsequenzen, wenn sie sensible Daten nicht schützen oder die Quelle eines Malware-Angriffs sind. Datenschutzgesetze und -bestimmungen stellen strenge Anforderungen an den Umgang mit personenbezogenen und sensiblen Daten.

Mit robusten Cybersecurity-Maßnahmen lassen sich diese Risiken minimieren. Hierzu zählen etwa regelmäßige Software-Updates, Virenschutz- und Anti-Malware-Lösungen, die Aufklärung von Benutzern über Phishing- und Social-Engineering-Taktiken sowie regelmäßige Backups wichtiger Daten.

Worauf muss ich bei der Auswahl der richtigen Antivirensoftware achten?

Die Auswahl der richtigen Software ist für den Schutz Ihrer Computer und Daten entscheidend. Die folgenden Kriterien können bei der Auswahl Ihrer Antivirensoftware hilfreich sein:

  • Erkennungsrate: Gute Virenschutz-Programme erzielen hohe Erkennungsraten bei Malware, Viren und anderen Bedrohungen. Vergleichen Sie unabhängige Testergebnisse, z. B. von AV-Test oder AV-Comparatives, um die Leistung zu bewerten.
  • Moderne Sicherheitsfunktionen: Berücksichtigen Sie den Funktionsumfang der Virenschutz-Programme. Zu den gängigen Funktionen gehören unter anderem Echtzeit-Scans, Firewall-Schutz, E-Mail-Scans und automatische Updates. Manche Lösungen bieten weitere Funktionen wie Passwort-Manager, VPNs oder Kindersicherung.
  • Auswirkung auf das Netzwerksystem: Beurteilen Sie die Auswirkungen des Virenschutzes auf die Performance Ihres Systems. Einige Virenschutz-Lösungen sind ressourcenintensiv und können Ihre Computer verlangsamen. Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen effektivem Schutz und minimaler Beeinträchtigung der Systemleistung.
  • Benutzerfreundlichkeit: Eine gute Antivirensoftware sollte einfach zu bedienen sein. Eine unübersichtliche Benutzeroberfläche kann frustrierend sein und Fehler oder inkorrekt konfigurierte Sicherheitseinstellungen zur Folge haben.
  • Kompatibilität mit Unternehmenssystemen und -anwendungen: Ihr Virenschutz-Programm sollte mit Ihrem Betriebssystem und anderen Unternehmensanwendungen kompatibel sein. Manche Virenschutz-Lösungen wurden speziell für Windows entwickelt. Andere unterstützen wiederum auch macOS, Linux oder mobile Plattformen.
  • Kosten: Antivirensoftware ist sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig verfügbar. Kostenlose Versionen umfassen meist grundlegenden Schutz. Kostenpflichtige Versionen bieten dagegen häufig erweiterte Funktionen und besseren Kundensupport. Berücksichtigen Sie Ihr Budget und das erforderliche Maß an Schutz.
  • Kundensupport: Prüfen Sie die Leistungen des Kundensupports. Bei Problemen oder Fragen ist ein reaktionsschneller Support viel wert.
  • Reputation: Informieren Sie sich über die Qualität des Virenschutz-Programms und den Ruf des Anbieters. Lesen Sie Bewertungen von Experten und Benutzern, um Einblicke in die Leistung und Zuverlässigkeit der Software sowie der Kundenzufriedenheit zu erhalten.
  • Regelmäßige Updates: Dank regelmäßiger Updates schützt Ihre Antivirensoftware auch in Zukunft effektiv vor neuen Bedrohungen. Stellen Sie sicher, dass Virendefinitionen und Programmfunktionen der Software regelmäßig aktualisiert werden.
  • Testversionen: Für viele Virenschutz-Lösungen sind kostenlose Testversionen verfügbar. Diese ermöglichen Ihnen, die Funktionen, Performance und Kompatibilität mit Ihrem System zu prüfen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.

Denken Sie daran, dass keine Virenschutz-Lösung 100%ige Sicherheit bieten kann. Daher ist es wichtig, Sicherheitsvorgaben und Best Practices einzuhalten, z. B. Ihr Betriebssystem und Ihre Software regelmäßig zu aktualisieren, bei E-Mail-Anhängen Vorsicht walten zu lassen und verdächtige Websites zu meiden.

Kann ich Virenschutz auslagern?

Ja. Häufig sind Virenschutz-Lösungen über MSSPs (Managed Security Service Provider) erhältlich. MSSPs bieten eine Reihe von Security-Lösungen und -Services an – in der Regel auch Virenschutz. Mit diesen Services können Unternehmen ihre Cybersicherheit verbessern und benötigen so keine interne Expertise für die Verwaltung und Wartung von Sicherheitslösungen.

MSSPs bieten Virenschutz-Lösungen an, stellen sie im gesamten Netzwerk eines Unternehmens bereit und verwalten sie. Zudem sorgen sie dafür, dass sich die Software auf dem neuesten Stand befindet und überwachen die Kundenumgebung auf Sicherheitsbedrohungen. Dieses Modell bietet sich insbesondere für Unternehmen an, die ihre IT-Verwaltung und Sicherheitsfunktionen auslagern möchten. So können sie sich auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren und sich bei der Verwaltung ihrer IT-Infrastruktur und Sicherheit auf Experten verlassen.

Prüfen Sie bei der Auswahl eines MSSPs für Virenschutz-Services den Leistungsumfang, die Erfahrung und die spezifischen Funktionen der Virenschutz-Lösung des Anbieters. Stellen Sie zudem sicher, dass der MSSP Security Best Practices und die gesetzlichen Compliance-Standards einhält, damit Ihre sensiblen Daten und Ihre Umgebung geschützt werden.

Starker Virenschutz

Sophos Intercept X, die Virenschutz-Software von Sophos, liefert starke Server- und Container-Sicherheit für lokale Infrastrukturen, Rechenzentren und die Cloud. Sophos Intercept X with Extended Detection and Response (XDR) wurde in den G2-Frühjahrsreports 2023 von Kunden zur Nr. 1 der XDR-Lösungen gewählt (März 2023).

Die Vorteile:

  • Cloud-nativ – modernster Windows- und Linux-Schutz sowie Transparenz für Ihre lokalen, Cloud- und virtuellen Server-Workloads.
  • Next-Gen-Schutz – KI mit Deep Learning, Anti-Ransomware-Funktionen und Exploit-Prevention-Techniken sorgen für erstklassigen Schutz.
  • Optimiert für Performance – Bereitstellung als Agent oder über eine API für Linux zur Integration in Ihre Security-Operations-, IT- und DevOps-Prozesse.

Melden Sie sich noch heute für eine kostenlose Testversion von Intercept X an. Haben Sie bereits einen aktiven Sophos Central Account? Dann können Sie Ihre Testversion über die Sophos Central Admin Console starten. Melden Sie sich bei Sophos Central an, klicken Sie auf „Kostenlose Testversionen“ und wählen Sie „Intercept X Advanced for Server with XDR“ aus.

Kostenlos testen

Verwandtes Sicherheitsthema: Welche Rolle spielt die KI in der Cybersecurity?